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„Eigentlich haben wir ja das Wissen über Konfliktlösungen, aber heute Abend wurde das nochmal klar erkennbar“ – so lautete die Rückmeldung eines Elternteils zum Thema des Elternabends „Reibung erzeugt Wärme!“ – Umgang mit Konflikten zwischen Eltern und Kindern. Eingeladen zu diesem Themenabend hatte die Fürstenberg-Realschule, das Thema selbst war von den Eltern im Vorfeld mehrfach gewünscht worden.
Die passenden Referenten waren schnell gefunden: Tina Bicker und Andreas Raude vom asb Münster (arbeitskreis soziale bildung und beratung e.V.) kamen als bekannte Gesichter in die Fürstenberg-Schule, denn schon mehrfach führten sie Elternabende zum Thema „Mobbing“ durch und Tina Bicker bildet am Ende jeden Schuljahres die Klassenpaten der Realschule aus.
Zu Beginn des Vortrages der Referenten gab es eigentlich gleich die erste Überraschung, denn es sollte nicht ausschließlich ein Vortrag werden. Alle Anwesenden waren aufgefordert einen persönlichen Konflikt wie einen roten Faden mit durch den Vortrag zu nehmen. Dieser ganz persönliche Konflikt diente als „Anschauungsobjekt“, um die Vortragspunkte verstehen und besser nachvollziehen zu können. Dadurch waren alle Eltern persönlich eingebunden und angehalten eigene Lösungsansätze zu entwickeln, frei nach dem Motto „learning by doing“. Erleichtert wurde ihnen diese Bearbeitung anhand konkreter Aufgabenstellungen, die von den Referenten geschickt in den Vortrag geknüpft waren. „Puh, das ist aber jetzt schwer“, wurde schon mal an der ein oder anderen Stelle geäußert, aber für Fragen der Teilnehmer waren die Referenten stets offen. Dass die beiden sich viel zur Beantwortung aller Fragen viel Zeit nahmen, wurde von den Eltern später sehr gelobt.
Wie die zwei Seiten einer Medaille zeigen auch Konflikte diese beiden Seiten: Zum einen werden Konflikte als störend wahrgenommen, da sie den Beteiligten emotional viel Kraft abverlangt, zum anderen erweitern sie auch Blickwinkel, eröffnen sie doch neue Möglichkeiten im Umgang mit ihnen. Konflikte als Teil des Alltags, ob in der Familie, in der Schule oder am Arbeitsplatz sind immer Motor für die Entwicklung von Beziehungen. Schnell wurde an diesem Abend deutlich, dass es keine Patentrezepte für Lösungen gibt.
Nachdem die Referenten über Konfliktarten und deren Austragungsmöglichkeiten informierten, lockerte eine theaterpädagogische Sequenz das zuvor Gehörte sehr gut auf und alle Zuschauer waren eingeladen, die Strategien im Umgang mit dem vorgespielten Konflikt zu entlarven und zu benennen. Zudem waren alle Teilnehmer stets aufgefordert in Kleingruppen Vor- und Nachteile der jeweiligen Strategie zu diskutieren.
Was konnten nun am Ende alle Beteiligten mitnehmen? Als erstes sicher, dass ein Konflikt immer auch etwas Gutes an sich hat und somit eine Chance in sich birgt. Klar wurde auch, dass manche Konflikte nicht gelöst werden können, doch vielleicht eine Befriedung des Konflikts möglich ist. Als Basis für einen gemeinsamen Nenner gilt aber immer die Beziehung zwischen Eltern und Kind – ohne Beziehung kein Konflikt!
Im Herbst diesen Jahres wird die Fürstenberg-Realschule einen weiteren pädagogischen Elternabend im Rahmen des Elternseminars anbieten, wobei es geht mit dem Thema „Grenzen“ erneut um ein Wunschthema der Eltern wird.
Text/Foto: Tanja Brügge-Feldhacke
Bei strahlendem Sonnenschein traten 85 Schülerinnen und Schüler der Jahr-gangsstufe 7 zusammen mit ihren Religionslehrerinnen Frau Markwart, Frau Willebrand-Herweg, Frau Reich und Frau Müller am Freitagmorgen die weite Fahrt nach Rietberg an.
Ziel der Reise war das Bibeldorf, kein gewöhnliches Mu-seum, sondern ein Ort zum Erleben der (Um-) Welt Jesu. Tatsächlich tauchten die Schülerinnen und Schüler am Bibeldorf angekommen bereits am Toreingang in eine Welt von vor 2000 Jahren ein. Begrüßt wurden sie durch eine Gruppe Kindergartenkinder, die Tuniken trugen. Schafe grasten auf einer Wiese am Rande des Bibeldorfes und wurden bewacht durch eine Kamelkarawane, diese allerdings nur aus Metall. Im Klassenverband begaben sich dann die Klassen 7b, c und d, geleitet durch zwei FSJlerinnen und einer Museumsführerin auf die Spuren des Alltagslebens zur Zeit der Bibel.
So fanden sich neunundzwanzig Schülerinnen und Schüler der Klasse 7c gleich zu Beginn in einem typischen Einraumhaus wieder, in dem nicht nur bis zu acht Personen gewohnt hatten, sondern auch ihre Tiere unter-gebracht worden waren. Typische Werkzeuge und Gegenstände des täglichen Lebens ließen erahnen, wie der Alltag der einfachen Bewohner des jüdischen Dorfes ausgesehen hatte. Dazu gehörte es auch die Handwerkskünste einmal auszuprobieren:
Einige Schüler fanden sich beim Zimmermann wieder, bei dem sie gemeinsam die Zugsäge bedienen und Pflöcke hobeln durften. In der Zwischenzeit hatten sich wiederum Schülerinnen in der Kunst des Seilknüpfens versucht. Ein Kraftakt, der nur gemeinsam gestemmt werden konnte und die Kinder erahnen ließ, was es bedeutet haben musste, zwölf bis sechzehn Stunden unter diesen Bedingun-gen zu arbeiten.
Unterdessen begab sich die Klasse 7d in den Kräutergarten, wo sie Heilkräuter wie Salbei, Sternanis und Fenchel bestimmen und in der Medizinstube diese verarbeiten durften. Der Besuch der Synagoge ermöglichte es einigen Schülerinnen und Schülern, den Gebetsmantel und die Kippa anzulegen.
Die Klasse 7b fand sich in einem Nomadenzelt wieder. Nicht nur die einzelnen Bestandteile des Zeltes lernten sie kennen, sondern auch die Arbeits- und Schlafstätte. Im Anschluss wurde mühsam Mehl mithilfe von Mühlsteinen ge-mahlen – die Vorbereitung für ein abschließendes gemeinsames Mahl, beste-hend aus einem Fladenbrot, Wasser und einem Dip.
Nachdem alle Schülerinnen und Schüler sämtliche Stationen durchlaufen hat-ten und alle einen wertvollen Einblick in das Leben zur Zeit Jesu erhalten hatten, wurde die Heimreise angetreten. Ein Erlebnisraum und eine Begegnungsstätte, zu der es sich lohnt zurückzukehren.
Text/Fotos: Elke Müller
Fürstenbergschulen freuen sich über Baubeginn Recke/Tunduru.
Für rund 26 000 Euro realisiert die Tansaniakonferenz der Fürstenbergschulen den Bau eines Bettenhauses am St. Joseph Hospital in Tunduru. Mit dem Erlös aus dem Weihnachtsbasar hatten Schüler, Eltern und Lehrer dieses Großprojekt erst möglich gemacht. Nun sind die Bauarbeiten angelaufen, die in einer kleinen Fotogalerie dokumentiert werden. Das neue Gebäude wird Platz bieten für jeweils eine Männer-, eine Frauen- und eine Kinderstation sowie für ein Büro und einen Lagerraum. Damit ergibt sich dann die neue Möglichkeit, Patienten aus den umliegenden Dörfern auch stationär in Betten aufzunehmen. In Zukunft können beispielsweise Malariapatienten in der Krankenstation nicht nur die notwendigen Medikamente erhalten, sondern auch vor Ort ihre Krankheit auskurieren.
Den Bau beaufsichtigt der Finanzverwalter der Partnerdiözese Fr. Deodatus Mmole. „Unser Geld kommt direkt vor Ort in Tunduru-Masasi für ganz konkrete und notwendige Projekte an“, unterstrich Jürgen Meyring, Vorsitzender der Tansaniakonferenz, die Effektivität der Hilfsmaßnahmen innerhalb der langjährigen Partnerschaft. Mit Blick auf die Fotos von der aktuellen Baustelle sehe man auch, dass der Einsatz in Recke Großartiges in Tansansia in Gang setze.
Im aktuellen Jahr unterstützen die Fürstenbergschulen mittlerweile fünf Krankenstationen u.a. mit der Finanzierung von Medikamenten zur Malariabehandlung. Und auch ein weiteres Projekt ist bereits in Planung: Das Robin-Hope-Team der Fürstenbergschüler will den Bau einer Brunnenanlage in Muhuwesi für 10 000 Euro ermöglichen.
Johannes Leigers
Erstveröffentlichung am 08.06.2017 in der Ibbenbürener Volkszeitung
Bilder: Fr. Martin Amlima [Tansania]
Wenn in diesen Wochen in der Region tausende Kinder zur Erstkommunion geführt werden, gibt es sowohl viel Grund zur Freude als auch viele Bedenken. Ist das Fest nicht für zahlreiche Kinder eher Äußerlichkeit? Und ist für manche die Erstkommunion nicht zugleich die Letztkommunion?
Wir tun den Kindern sicherlich Unrecht, ebenso den Katecheten, Eltern und Paten – zumindest, wenn wir die Verantwortung für den regelmäßigen Gottesdienst jeweils nur an einer Personengruppe festmachen wollen.
Warum sollen denn unsere Kinder und Jugendlichen zum Gottesdienst gehen? Welchen Grund können wir ihnen anbieten? Und welche Gründe für’s Wegbleiben haben die vielen, die nicht kommen? Ich vermute, keine anderen, als die, die auch uns selbst bewegen. Oder eben nicht bewegen.
Fakt ist, dass Gott unseren Besuch nicht braucht. Wir tun Gott damit keinen Gefallen, es geht Gott auch gut, wenn wir zuhause bleiben. Wenn es einen Grund für den Gottesdienstbesuch gibt, dann der, dass wir selbst Gott brauchen. Seinen Zuspruch, die Botschaft der Zuwendung Gottes und das Geheimnis der Kommunion: Der innigsten Gemeinschaft mit IHM.
Mag sein, dass wir ganz gut auskommen ohne Gott, seine Botschaft und das Sakrament. Zumindest scheinen viele von uns das zu glauben. Aber denken wir auch an die, die dringend Trost brauchen – und bei einem Beerdigungsgottesdienst ganz alleine in der Kirche sind? Was ist mit denen, die sich mit Gott dringend aussöhnen wollen – die aber niemanden haben, der mit ihnen das Schuldbekenntnis spricht und sich über die Vergebung freut? Wie freudlos sind viele Gottesdienste, weil ich dort fehle und meine Freude nicht mit denen Teile, die sie brauchen? Ob zu Hochfesten oder bei privaten Anlässen: Wenn ich dort fehle, fehle ich dort meinen Mitchristen. Schließlich: Wer seine Freude an Gott nicht mehr mit den Mitchristen teilt, verliert sie auch selbst.
Wir alle haben in unserer Gottesdienstpraxis eine Verantwortung füreinander, auch für unsere Kinder. Weit über den Tag der Erstkommunion hinaus.
Peter van Briel,
Schulpfarrer der Fürstenbergschulen,
Pastor in St. Peter und Paul, Halverde
Erstveröffentlichung am 27.05.2017 in der Ibbenbürener Volkszeitung
Fotos: Volker Lünnemann