An diese Kompetenzen sind für die Doppeljahrgänge 5/6, 7/8 und 9/10 bestimmte Kompetenzerwartungen geknüpft, die mithilfe von unterschiedlichen Aufgabenschwerpunkten erreicht werden sollen:
Sprechen und Zuhören
Sprechen
- sich artikuliert, verständlich, sach- und situationsangemessen äußern
- über einen umfangreichen und differenzierten Wortschatz verfügen
- verschiedene Formen mündlicher Darstellung unterscheiden und anwenden, insbesondere erzählen, berichten, informieren, beschreiben, schildern, appellieren, argumentieren, erörtern
- Wirkungen der Redeweise kennen, beachten und situations- sowie adressatengerecht anwenden: Lautstärke, Betonung, Sprechtempo, Klangfarbe, Stimmführung; Körpersprache (Gestik, Mimik)
- unterschiedliche Sprechsituationen gestalten, insbesondere Vorstellungsgespräch/ Bewerbungsgespräch; Antragstellung, Beschwerde, Entschuldigung; Gesprächsleitung
Gespräche führen
- sich konstruktiv an einem Gespräch beteiligen
- durch gezieltes Fragen notwendige Informationen beschaffen
- Gesprächsregeln einhalten
- die eigene Meinung begründet und nachvollziehbar vertreten
- auf Gegenpositionen sachlich und argumentierend eingehen
- kriterienorientiert das eigene Gesprächsverhalten und das anderer beobachten, reflektieren und bewerten
Zuhören
- Gesprächsbeiträge anderer verfolgen und aufnehmen
- wesentliche Aussagen aus umfangreichen gesprochenen Texten verstehen, diese Informationen sichern und wiedergeben
- Aufmerksamkeit für verbale und nonverbale Äußerungen (z. B. Stimmführung, Körpersprache) entwickeln
Gestaltend sprechen / szenisch spielen
- Texte sinngebend und gestaltend vorlesen und (frei) vortragen
- längere freie Redebeiträge leisten, Kurzdarstellungen und Referate frei vortragen: ggf. mithilfe eines Stichwortzettels/einer Gliederung
- verschiedene Medien für die Darstellung von Sachverhalten nutzen (Präsentationstechniken): z. B. Tafel, Folie, Plakat, Moderationskarten
- eigene Erlebnisse, Haltungen, Situationen szenisch darstellen
- Texte (medial unterschiedlich vermittelt) szenisch gestalten
Methoden und Arbeitstechniken
- verschiedene Gesprächsformen praktizieren, z. B. Dialoge, Streitgespräche, Diskussionen, Rollendiskussionen, Debatten vorbereiten und durchführen
- Gesprächsformen moderieren, leiten, beobachten, reflektieren
- Redestrategien einsetzen: z. B. Fünfsatz, Anknüpfungen formulieren, rhetorische Mittel verwenden
- sich gezielt sachgerechte Stichwörter aufschreiben
- eine Mitschrift anfertigen
- Notizen selbstständig strukturieren und Notizen zur Reproduktion des Gehörten nutzen, dabei sachlogische sprachliche Verknüpfungen herstellen
- Video-Feedback nutzen
- Portfolio (Sammlung und Vereinbarungen über Gesprächsregeln, Kriterienlisten, Stichwortkonzepte, Selbsteinschätzungen, Beobachtungsbögen von anderen, vereinbarte Lernziele etc.) nutzen
Schreiben
Schreiben als Prozess
- Texte in gut lesbarer handschriftlicher Form und in einem der Situation entsprechenden Tempo schreiben
- Texte dem Zweck entsprechend und adressatengerecht gestalten, sinnvoll aufbauen und strukturieren: z. B. Blattaufteilung, Rand, Absätze
- gemäß den Aufgaben und der Zeitvorgabe einen Schreibplan erstellen, sich für die angemessene Textsorte entscheiden und Texte ziel-, adressaten- und situationsbezogen, ggf. materialorientiert konzipieren
- Informationsquellen gezielt nutzen, insbesondere Bibliotheken, Nachschlagewerke, Zeitungen, Internet
- Stoffsammlung erstellen, ordnen und eine Gliederung anfertigen: z. B. numerische Gliederung, Cluster, Ideenstern, Mindmap, Flussdiagramm
- Aufbau, Inhalt und Formulierungen eigener Texte hinsichtlich der Aufgabenstellung überprüfen (Schreibsituation, Schreibanlass)
- Strategien zur Überprüfung der sprachlichen Richtigkeit und Rechtschreibung anwenden
- Textverarbeitungsprogramme und ihre Möglichkeiten nutzen: z. B. Formatierung, Präsentation
- Formulare ausfüllen
Texte schreiben
formalisierte lineare Texte/nichtlineare Texte verfassen: z. B. sachlicher Brief, Lebenslauf, Bewerbung, Bewerbungsschreiben, Protokoll, Annonce/Ausfüllen von Formularen, Diagramm, Schaubild, Statistik- zentrale Schreibformen beherrschen und sachgerecht nutzen: informierende (berichten, beschreiben, schildern), argumentierende (erörtern, kommentieren), appellierende, untersuchende (analysieren, interpretieren)
- Ergebnisse einer Textuntersuchung darstellen: z. B.
- Inhalte auch längerer und komplexerer Texte verkürzt und abstrahierend wiedergeben
- Informationen aus linearen und nichtlinearen Texten zusammenfassen und so wiedergeben, dass insgesamt eine kohärente Darstellung entsteht
- formale und sprachlich stilistische Gestaltungsmittel und ihre Wirkungsweise an Beispielen darstellen
- Textdeutungen begründen
- sprachliche Bilder deuten
- Thesen formulieren
- Argumente zu einer Argumentationskette verknüpfen
- Gegenargumente formulieren, überdenken und einbeziehen
- Argumente gewichten und Schlüsse ziehen
- begründet Stellung nehmen
- Texte sprachlich gestalten
- strukturiert, verständlich, sprachlich variabel und stilistisch stimmig zu Aussagen schreiben
- sprachliche Mittel gezielt einsetzen: z. B. Vergleiche, Bilder, Wiederholung
- Texte mithilfe von neuen Medien verfassen: z. B. E-Mails, Chatroom
Produktionsorientiertes Schreiben
- Gestaltende Schreibformen nutzen: erzählen, kreativ schreiben
- produktive Schreibformen nutzen: z. B. umschreiben, weiterschreiben, ausgestalten
Methoden und Arbeitstechniken
- Arbeitspläne/Konzepte entwerfen, Arbeitsschritte festlegen: Informationen sammeln, ordnen, ergänzen
- Fragen und Arbeitshypothesen formulieren
- Texte inhaltlich und sprachlich überarbeiten: z. B. Textpassagen umstellen, Wirksamkeit und Angemessenheit sprachlicher Gestaltungsmittel prüfen
- Zitate in den eigenen Text integrieren
- Einhaltung orthografischer und grammatischer Normen kontrollieren
- mit Textverarbeitungsprogrammen umgehen
- Schreibkonferenzen/Schreibwerkstatt durchführen
- Portfolio (selbst verfasste und für gut befundene Texte, Kriterienlisten, Stichwortkonzepte, Selbsteinschätzungen, Beobachtungsbögen von anderen, vereinbarte Lernziele etc.) anlegen und nutzen
Lesen – Umgang mit Texten und Medien
Lesetechniken und -strategien
- über grundlegende Lesefertigkeiten verfügen: flüssig, sinnbezogen, überfliegend, selektiv, navigierend (z. B. Bild-Ton-Text integrierend) lesen
- Leseerwartungen und -erfahrungen bewusst nutzen
- Wortbedeutungen klären
- Textschemata erfassen: z. B. Textsorte, Aufbau des Textes
- Verfahren zur Textstrukturierung kennen und selbstständig anwenden: z. B. Zwischenüberschriften formulieren, wesentliche Textstellen kennzeichnen, Bezüge zwischen Textteilen herstellen, Fragen aus dem Text ableiten und beantworten
- Verfahren zur Textaufnahme kennen und nutzen: z. B. Aussagen erklären und konkretisieren, Stichwörter formulieren, Texte und Textabschnitte zusammenfassen
Umgang mit Sachtexten und Medien
- verschiedene Textfunktionen und Textsorten unterscheiden: z. B. informieren: Nachricht; appellieren: Kommentar, Rede; regulieren: Gesetz, Vertrag; instruieren: Gebrauchsanweisung
- ein breites Spektrum auch längerer und komplexerer Texte verstehen und im Detail erfassen
- Informationen zielgerichtet entnehmen, ordnen, vergleichen, prüfen und ergänzen nichtlineare Texte auswerten: z. B. Schaubilder
- Intention(en) eines Textes erkennen, insbesondere Zusammenhang zwischen Autorintention(en), Textmerkmalen, Leseerwartungen und Wirkungen
- aus Sach- und Gebrauchstexten begründete Schlussfolgerungen ziehen
- Information und Wertung in Texten unterscheiden
- Informations- und Unterhaltungsfunktion unterscheiden
- medienspezifische Formen kennen: z. B. Print- und Online-Zeitungen, Infotainment, Hypertexte, Werbekommunikation, Film
- Intentionen und Wirkungen erkennen und bewerten
- wesentliche Darstellungsmittel kennen und deren Wirkungen einschätzen
- zwischen Wirklichkeit und virtuellen Welten in Medien unterscheiden: z. B. Fernsehserien, Computerspiele
- Informationsmöglichkeiten nutzen: z. B. Informationen zu einem Thema/Problem in unterschiedlichen Medien suchen, vergleichen, auswählen und bewerten (Suchstrategien)
- Medien zur Präsentation und ästhetischen Produktion nutzen
Umgang mit literarischen Texten
- ein Spektrum altersangemessener Werke – auch Jugendliteratur – bedeutender Autorinnen und Autoren kennen
- epische, lyrische, dramatische Texte unterscheiden, insbesondere epische Kleinformen, Novelle, längere Erzählung, Kurzgeschichte, Roman, Schauspiel, Gedichte
- Zusammenhänge zwischen Text, Entstehungszeit und Leben des Autors/der Autorin bei der Arbeit an Texten aus Gegenwart und Vergangenheit herstellen
- zentrale Inhalte erschließen
- wesentliche Elemente eines Textes erfassen: z. B. Figuren, Raum- und Zeitdarstellung, Konfliktverlauf
- wesentliche Fachbegriffe zur Erschließung von Literatur kennen und anwenden, insbesondere Erzähler, Erzählperspektive, Monolog, Dialog, sprachliche Bilder, Metapher, Reim, lyrisches Ich
- sprachliche Gestaltungsmittel in ihren Wirkungszusammenhängen und in ihrer historischen Bedingtheit erkennen: z. B. Wort-, Satz- und Gedankenfiguren, Bildsprache (Metaphern)
- eigene Deutungen des Textes entwickeln, am Text belegen und sich mit anderen darüber verständigen
- analytische Methoden anwenden: z. B. Texte untersuchen, vergleichen, kommentieren
- Handlungen, Verhaltensweisen und Verhaltensmotive bewerten
Produktionsorientierter Umgang mit Texten und Medien
- produktive Methoden anwenden: z. B. Perspektivenwechsel: innerer Monolog; Brief in der Rolle einer literarischen Figur; szenische Umsetzung; Paralleltext; weiterschreiben; in eine andere Textsorte umschreiben
Methoden und Arbeitstechniken
- Exzerpieren, Zitieren, Quellen angeben
- Wesentliches hervorheben und Zusammenhänge verdeutlichen
- Nachschlagewerke zur Klärung von Fachbegriffen, Fremdwörtern und Sachfragen heranziehen
- Texte zusammenfassen: z. B. im Nominalstil, mithilfe von Stichwörtern, Symbolen, Farbmarkierungen, Unterstreichungen
- Inhalte mit eigenen Worten wiedergeben, Randbemerkungen setzen
- Texte gliedern und Teilüberschriften finden
- Inhalte veranschaulichen: z. B. durch Mindmap, Flussdiagramm
- Präsentationstechniken anwenden: Medien zielgerichtet und sachbezogen einsetzen: z. B. Tafel, Folie, Plakat, PC-Präsentationsprogramm
Reflexion über Sprache
Sprache als Mittel der Verständigung
- beim Sprachhandeln die Inhalts- und Beziehungsebene im Zusammenhang mit den Grundfaktoren sprachlicher Kommunikation erkennen und berücksichtigen: gelingende bzw. misslingende Kommunikation; öffentliche bzw. private Kommunikationssituationen
- beim Sprachhandeln einen differenzierten Wortschatz gebrauchen einschließlich umgangssprachlicher und idiomatischer Wendungen in Kenntnis des jeweiligen Zusammenhangs
- grundlegende Textfunktionen erfassen, insbesondere Information (z. B. Zeitungsmeldung), Regulierung (z. B. Gesetzestext), Appell (z. B. Werbeanzeige), Kontakt (z. B. Beschwerde), Selbstdarstellung (z. B. Tagebuch); ästhetische Funktion (z. B. Gedicht)
- Sprechweisen unterscheiden und beachten: z. B. gehoben, derb; abwertend, ironisch
Sprachliche Formen und Strukturen ihrer Funktion
- sprachliche Mittel zur Sicherung des Textzusammenhangs (Textkohärenz) kennen und anwenden:
- Wortebene (morphologische Mittel): Beziehungswörter (z. B. Konjunktion, Adverb), Zusammensetzung und Ableitung von Wörtern
- Satzebene (syntaktische Mittel): Satzarten; Satzreihe, Satzgefüge
- Bedeutungsebene (semantische Mittel): z. B. Synonyme, Antonyme; Schlüsselwörter; Oberbegriff/Unterbegriff; ausgewählte rhetorische Mitte
- Möglichkeiten der Textstrukturierung kennen und nutzen
- Satzstrukturen kennen und funktional verwenden: Hauptsatz, Nebensatz/Gliedsatz, Satzglied, Satzgliedteil
- Wortarten kennen und funktional gebrauchen: z. B. Verb: Zeitlichkeit, Modalität; Substantiv/Nomen: Benennung; Adjektiv: Qualität
- grammatische Kategorien und ihre Leistungen in situativen und funktionalen Zusammenhängen kennen und nutzen, insbesondere Tempus; Modus (Indikativ, Konjunktiv I/II); Aktiv/Passiv; Genus, Numerus, Kasus; Steigerung
Sprachvarianten und Sprachwandel
- ausgewählte Erscheinungen des Sprachwandels kennen und bewerten: z. B. Bedeutungswandel, fremdsprachliche Einflüsse
- „Sprachen in der Sprache“ kennen und in ihrer Funktion unterscheiden: z. B. Standardsprache, Umgangssprache, Dialekt; Gruppensprachen, Fachsprachen; gesprochene und geschriebene Sprache
- Mehrsprachigkeit (Schülerinnen und Schüler mit anderer Muttersprache und Fremdsprachenlerner) zur Entwicklung der Sprachbewusstheit und zum Sprachvergleich nutzen
Richtig schreiben
- Grundregeln der Rechtschreibung und Zeichensetzung sicher beherrschen und häufig vorkommende Wörter, Fachbegriffe und Fremdwörter richtig schreiben
- wichtige Regeln der Aussprache beim Sprachhandeln berücksichtigen
- individuelle Fehlerschwerpunkte erkennen und mithilfe von Rechtschreibstrategien abbauen, insbesondere Nachschlagen, Ableiten, Wortverwandtschaften suchen, grammatisches Wissen anwenden
Methoden und Arbeitstechniken
- grammatische Proben anwenden: Klang-, Weglass-, Ersatz- und Umstellprobe
- Rechtschreibstrategien anwenden: z. B. Ableitung vom Wortstamm, Wortverlängerung, Ähnlichkeitsschreibung
- Nachschlagewerke nutzen