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Die Fürstenbergschulen haben am Freitag mit einem Festakt ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Viel Lob für das Geburtstagskind gab es vom Leiter der bischöflichen Schulabteilung in Münster, Dr. William Middendorf.
Die himmlischen Qualitätsprüfer nahmen jedes Detail des Schullebens unter die Lupe und bescheinigten am Schluss: „Und alles in himmlischer Fürstenberg-Qualität!“
RECKE. Was die Bayern mit „Laptop und Lederhosn“ bezeichnen, das gelte auch für die Fürstenbergschulen, sagte am Freitagmorgen Dr. William Middendorf, Leiter der bischöflichen Schulabteilung in Münster in seinem Grußwort im Festakt zum 50-jährigen Jubiläum der Fürstenbergschulen. Übersetzt bedeute das „westfälisch verlässlich und weltoffen gebildet“, so Middendorf. „Die beiden Schulen sind einfach gut, bodenständig solide, qualitätvoll und innovativ.“ In diesem Sinne gab es natürlich viel Lob für das Geburtstagskind Fürstenbergschulen, das mit seinen 50 Lenzen unter den bischöflichen Schulen eher „ein junger Hüpfer“ sei, wie der Festredner Michael Ostholthoff, Domvikar, Studentenpfarrer und Subsidiar in der katholsichen Hochschulgemeinde, es formulierte. Wie zuvor schon Bürgermeister Eckhard Kellermeier sprach auch Middendorf die „durchweg positive Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Bistum an. Und er wies auf die zahlreichen Entwicklungen an den Schulen, sei es die Seniorenschule Eule, das religiöse Angebot, die Partnerschaft mit Tansania, die Weihnachtsbasare und vieles mehr.
Die beiden Schulleiter, Michael Kamlage (Gymnasium) und Heinz-Dieter Meyer (Realschule) hatten zu Beginn die Begrüßung der zahlreichen Gäste und Ehrengäste übernommen, und freuten sich, unter ihnen auch einige zu sehen, die einst die Initiative zur Gründung dieser Schulen in Recke maßgeblich mit vorangetrieben haben, den damaligen Landrat Martin Stroot und Heinz Böckmann, damals Mitglied des Gemeinderates. Allen, die vor 50 Jahren zur Gründung der Fürstenbergschulen beitrugen, dankte Bürgermeister Kellermeier für „Mut und Weitsicht“. Dass der Namenspatron der Schule, Franz von Fürstenberg ein Mann mit Weitsicht war, wurde in der Festrede von Michael Ostholthoff deutlich, der der Schule bescheinigte, sie könne stolz sein. „Die beiden Schulen, sind hervorragende Orte der Ausbildung so vieler Schüler“. Nach Franz von Fürstenberg komme der Erziehungs- und Bildungspolitik eine herausragende Bedeutung für die Weiterentwicklung des gesamten Staatswesens zu. Für ihn habe dabei die „Glückseligkeit“ (im 18. Jahrhundert ein Modebegriff) des Menschen als Ziel im Mittelpunkt gestanden. In seiner ausführlichen Ansprache auf den Spuren Fürstenbergs machte Ostholthoff unter anderem deutlich: „Es gebraucht gebildete Köpfe, aber ebenso gebildete Herzen.“ Fürstenbergs Bildungssystem sollte dem Einzelnen ermöglichen, eigene Anlagen entfalten, die ausgebildeten Fähigkeiten sollten in die Gemeinschaft eingebracht werden. Damals wie heute brauche es „in unseren Schulen eine wache Zeitgenossenschaft“, ohne sich jedem kurzatmigen Trend zu unterwerfen. Er wünschte den Schulen, das Selbstvertrauen, den Satz Fürstenbergs „Es gebraucht uns“ selbstbewusst sprechen zu können. Er hoffe, dass es gelingen möge, mündige Schüler auszubilden, die gelernt hätten, „neue Wege zu gehen und den Geist dieser Schulen in die ganze Welt zu tragen“. Die Elternvertreter Cornelia Maag und Henning Esch bescheinigten der Schule, sie geben den Schülern „gute Voraussetzungen für ihr weiteres Leben“ mit und lobten, dass an diesen Schulen „soziales Lernen...eine besondere Rolle“ spiele. Sie skizzierten Elternarbeit und rührten die Werbetrommel für den Förderverein.
Buntes Kaleidoskop
Was war das Schönste an dieser üppigen Jubiläumsfeier, die ein buntes Kaleidoskop des Schullebens aufleuchten ließ? – Keine Chance, das zu sagen! Da wurde die ganze Fülle der versammelten Talente und Fähigkeiten ausgebreitet. Die witzige Moderation der Schüler, die als Hausmeister und Reinigungskräfte munter darüber mutmaßten, was oder wer jetzt wohl kommen werde? Oder die Engelsschwadron, die mit dicken Aktenordnern als himmlische Qualitätsinspektoren auftraten? Sie fanden alles himmlisch, so sehr, dass am Ende sogar „der Chef“ vom Himmel kam und mit Wohlgefallen auf seine „Fürstenberger“ blickte. Oder war es doch eher der coole Fürstenberg-Rap, den die Schülersprecherinnen und -sprecher beider Schulen präsentierten? Nein, der Engelstanz! Idee, Text und Regie bei allem trugen die Handschrift von Ferdinand Fasse, Tim Löffel und Bernadette Schulte-Kohne. Die vielen Gäste und Ehrengäste in der Aula, wo keiner der 450 Stühle unbesetzt blieb, dürften sich kaum entscheiden können. Nicht zu vergessen die Musik, für die Eva Bachmann, Joachim Bachmann, Fabian Gedicke und Katrin Kaufhold verantwortlich waren, sorgte für festliche Hochstimmung, verträumte Entspanntheit und mitreißende Tonfolgen und Rhythmen, die den ganzen Festakt prägten. Die Ausführenden der Festakt-AG von Realschule und Gymnasium dürfen stolz sein auf die Visitenkarte, die sie ablieferten. Und nicht zuletzt der fröhlich-festliche Gottesdienst, mit dem alles begann. Er stellte die Schulgemeinschaft in den Mittelpunkt („Viele Glieder – ein Leib“). Da haben alle am Schluss beim Empfang in der Mensa ganz sicher eine Eins mit Sternchen vergeben.
Ibbenbürener Volkszeitung, 30.04.2016
Schüler, Lehrer, Mitarbeiter und Eltern: Viele fleißige Hände schmücken die Schule
Bereits in den letzten Tagen vor dem offiziellen Festakt konnte ein aufmerksamer Beobachter die steigende Anspannung in der Schule bemerken: In der Aula wurde intensiv für die verschiedenen Beiträge, die am Tag des offiziellen Festaktes zur Aufführung kommen sollen, geprobt. Dazu gehören der Gottesdienst zum Schuljubiläum, die künstlerischen Beiträge in Form von Tanz- und Spielszenen sowie die musikalischen Einlagen. Viele andere Dinge waren schon im Vorfeld vorbereitet und gestaltet worden, so z. B. die Messgewänder für den Gottesdienst in den Textil-Kursen, ebenso das Kreuz im Werken-Kurs. Am Donnerstag stieg die Spannung dann noch einmal merklich an, denn die Dekoration wurde vorbereitet.
Viele Schüler, Lehrer und Mitarbeiter packten mit an: Bilder vom Besuch des Bischofs vom Anfang des Monats und vom Frühlingskonzert der Fürstenberg-Schulen wurden aufgehängt, der Bühnenbereich als zentraler Raum der Veranstaltung geschmückt. Schüler trugen Tische für den Pausen-Kaffee zwischen Gottesdienst und Festakt in die Aula, die anschließend mit Tassen gedeckt und Blumen dekoriert wurden. In der Küche bereiteten die Hauswirtschaftskurse der Realschule die Plätzchen („Fürstenberger“) vor, die zum Kaffee gereicht werden und auch in der Mensa wurden Tische und Stühle so gestellt, dass möglichst viele Gäste Platz finden können. Die nachfolgende Collage gibt einen Einblick in das geschäftige Treiben.
Aber auch die Eltern haben sich anlässlich des Jubiläums ihre Gedanken gemacht. Am Donnerstagabend wurde ein von ihnen gebundener Kranz am Eingangsbereich der Schulen aufgehängt. Das Grün für diesen Ehrenkranz war von den Eltern in den Tagen zuvor geschlagen und anschließend zu einem Kranz gebunden worden. Selbstverständlich wurden auch Rosen gebastelt und eine „50“ als Hinweis auf das Jubiläumsjahr gestaltet. Passend zum offiziellen Festakt begrüßt dieser Kranz die Gäste als sichtbares Zeichen der Verbundenheit zwischen Elternschaft und Schule. Über diesen Beitrag seitens der Eltern freuen sich die Schulleitungen der beiden Schulen, die beim Aufhängen anwesend waren, sehr.
Neben den Schulleitern waren auch die Mitarbeiterinnen des Sekretariats und die beiden Hausmeister geladen. Ferner waren unter den Teilnehmern auch erste Festgäste, die aufgrund der großen Entfernung bereits am Tag vor dem Festakt anreisten: Schwester Magdalene Neuhaus, die in den Jahren von 1974 bis 1989 als Konrektorin an der Realschule tätig war, sowie Christian Delattre, ehemaliger Schulleiter der Partnerschule des Gymnasiums in Lille (Frankreich). Die nachfolgenden Bilder zeigen, dass das Aufhängen des Kranzes trotz des kalten und regnerischen Wetters allen Beteiligten viel Freude bereitete.
Einblick in 50 Jahre Schulgeschichte
Rechtzeitig zum offiziellen Festakt anlässlich des Schuljubiläums der Fürstenberg-Realschule und des Gymnasiums ist auch die Festschrift erschienen. Darin enthalten ist neben den Grußworten von offizieller Seite auch der päpstliche Segen, den die Schulen anlässlich ihres Jubiläums erhalten haben.
Das Deckblatt der Festschrift ziert das von allen Schülern, Lehrern und Mitarbeitern der Schule gebildete Fürstenberg-Männchen. Die Festschrift zeichnet in zahlreichen Artikeln die Geschichte der Schulen von ihren Anfängen im Jahre 1966 bis in die Gegenwart nach. Viele Fotos dokumentieren diese Entwicklung, sodass sich auch ehemalige Schülerinnen und Schüler in der Festschrift wiederfinden können. Aber auch alle Klassen und Jahrgangsstufen des Jubiläumsjahres sind fotografisch und namentlich festgehalten. Die in der Festschrift aufgenommenen Beiträge stammen von ehemaligen und aktiven Kollegen und zeigen die vielen Facetten, die das Schulleben der Fürstenberg-Schulen kennzeichnen, auf. Redaktionell betreut wurde die Festschrift von Tanja Brügge-Feldhacke, Kerstin Rehermann und Dr. Peter Hawig.
Das Redaktionsteam (v.r. T. Brügge-Feldhacke , Dr. P. Hawig, K. Rehermann) präsentiert stolz die Festschrift zum Schuljubiläum, die erstmals während des offiziellen Festaktes verkauft wurde.
Erhältlich ist die Festschrift der Fürstenberg-Schulen zum Preis von 4,00 € ab sofort im Sekretariat der Schule sowie in der Buchhandlung Volk und in der Schreibwarenhandlung Lührmann in Recke. Ein Sonderverkauf der Festschrift findet zudem im Rahmen des Elternsprechtages am 2. Mai in der Schule statt. Außerdem wird die Festschrift auch während der weiteren verschiedenen Veranstaltungen des Jubiläumsjahres zum Verkauf angeboten.
„Stein gewordene Freude über das Schuljubiläum“ hat Reinhold Verneuer anlässlich des jüngsten Besuches von Bischof Dr. Felix Genn in der Fürstenbergschule die Steinmetzarbeit genannt, die im Innenhof zwischen Aula und Klausurraum aufgestellt wurde.
Zu einem maßgeblichen Teil ist diese Jubiläumsstele die Stiftung eines ehemaligen Schülers der Fürstenberg-Realschule. Der Steinmetz, Bildhauer und Restaurator Simon Sandmann sorgte für die Logistik und übernahm wesentliche Teile der Ausführung, an der insgesamt viele Köpfe und Hände beteiligt waren, Lehrer und Schüler und darüber hinaus weitere Personen.
Simon Sandmann stiftete zu großen Teilen das Jubiläumsdenkmal zum 50-jährigen Bestehen und übernahm die Bearbeitung des harten Granitsteins sowie die fachkundige Begleitung der von Lehrern und Schülern geleisteten Bearbeitung des weicheren Sandsteins.
Das Leitthema des Jubiläumssteins lautete „Urgestein“, denn Recke zähle wohl zu den ältesten Orten des Christentums in der Diözese Münster, so Reinhold Verneuer, pensionierter Lehrer für Religion und Geschichte an der Fürstenbergschule. Und weil Kohle und Sandstein in unserer Region solche Urgesteine sind, fiel die Materialwahl für die Stele auf eine Kombination aus hellem Ibbenbürener Sandstein und einem dunklen Granitstein.
Letzterer ähnelt optisch dem Kohlegestein, welches sich wegen seiner Beschaffenheit für eine Bearbeitung nicht eignet und steht wegen seiner Härte für Beständigkeit. „Den harten Granitstein habe ich in meinem Betrieb bearbeitet“, sagt Sandmann.
Der Granit trägt das Logo des Bistums Münster, das Träger der Fürstenbergschule ist, und den Schulnamen sowie die Jahreszahl 1966, das Gründungsjahr der Schule. Beginnend auf diesem Stein, zieht sich das Motiv der sich öffnenden „Schnecke“ in den hellen Teil des Jubiläumsgedenksteins hinüber, auf den Ibbenbürener Sandstein. Der Stein zeichne sich in seinen technischen Eigenschaften durch den hohen Quarzgehalt aus und eigne sich deshalb besonders gut für Anwendungen im Außenbereich, erläutert Simon Sandmann.
Innerhalb des schneckenartigen Motivs zeigt der Stein entlang der sich eindrehenden Außenlinie die stilisierten Menschen/Schüler, die sich auch im Logo der Schule finden, welches auf allen Zeugnissen und Schriftstücken der Schule zu sehen ist. Auch dieses Logo wurde übrigens von Oberstufenschülern entworfen.
Der weiche Sandstein konnte von Lehrern, Schülern und Ehemaligen unter der fachkundigen Begleitung Sandmanns bearbeitet werden, was der Idee eines Gemeinschaftsprojekts entspricht. Vor allem Reinhold Verneuer und die Kunstlehrerin Verena Isken brachten sich maßgeblich in diese Arbeit mit Hammer und Meißel ein. Schüler waren vor allem beim Aufbringen der Farbe aktiv.
Für Simon Sandmann, der sich vor einigen Jahren mit einem eigenen Steinmetzbetrieb in Recke selbstständig machte, ist diese Jubiläumsstele auch Ausdruck seiner persönlichen Verbundenheit mit der Schule.
Dass der Meister im Steinmetz- und Bildhauerhandwerk mit Zusatzausbildung zum staatlich anerkannten Restaurator die Idee einer Jubiläumsstele als Gemeinschaftsprojekt vom Entwurf bis zur steingerechten Ausarbeitung zu wesentlichen Teilen übernehmen und auch meisterhaft begleiten konnte, war wesentliche Voraussetzung für das Gelingen dieses Projektes, das die Jubiläumsfreude in Stein manifestiert und konserviert.
Ibbenbürener Volkszeitung, 20.04.2016